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Formulieren von Texten und Fragen beim Erstellen deines Fragebogens

Formulieren von Texten und Fragen beim Erstellen deines Fragebogens
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Schreiben können wir alle. Und das tun wir auch. Jeden Tag und jede Menge.

Ob E-Mails, Liebesbriefe, Besprechungs-Berichte, Geschäfts-Korrespondenz oder die Formulierung von Fragen für einen Fragebogen.

Alle diese Texte haben etwas gemeinsam: Je besser geschrieben sie sind, umso erfolgreicher sind sie. Dazu gehören, neben ein wenig Talent, ein paar einfache Regeln und Tricks.

Und darum geben wir dir hier einen Einblick, wie aus einem normalen Text ein großartiger Text wird. Na, dann mal los!



🎯 Das wichtigste zusammengefasst:

  • Schreibe so, dass das Auge durch den Text springen kann. Je weniger das Auge zurückspringen muss, um sich zu vergewissern, umso erfolgreicher kommt der Text an.



  • Ein Text-Konzept mit einer klaren Zielsetzung kann das Schreiben von Texten vereinfachen.



  • Der Schreibstil hat einen großen Einfluss darauf, ob der Text bei der Zielgruppe richtig ankommt.



  • Der Einsatz von Anglizismen führt Kommunikation fast immer ad absurdum. Denn meist versteht die Zielgruppe die Botschaft falsch – oder überhaupt nicht. Setze sie am besten nur ein, wenn es keinen Ersatz gibt, wenn es gelernte Wörter sind oder wenn es sich um Produktnamen handelt.

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Die Grundlagen: Was gute Texte ausmachen

Grundlagen: Lesen und texten

Auch wenn wir uns heute eigentlich über das Texten unterhalten wollen, sollten wir uns zuerst mal kurz über das Lesen ein paar Gedanken machen.

Wie funktioniert das eigentlich?

Erstaunlicherweise stellen sich viele den Lesevorgang als eine buchstabenweise Entschlüsselung vor. Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort, arbeitet sich das Auge durch den von dir geschriebenen Text. Falsch!

Geübte Leser entziffern selten Buchstabe für Buchstabe. Das Auge gleitet nicht in einem Zug über Zeilen, sondern es springt und hält sich an gewissen Punkten fest. Dabei werden ganze Worte und Wortreihen als Bild erfasst. Oder es werden aus wahrgenommenen Teilen vollständige Wörter rekonstruiert.

Je einfacher das Auge durch den Text springen kann, je weniger das Auge zurückspringen muss, um sich zu vergewissern, umso erfolgreicher kommt der Text an.

augenbewegung-lesen

Wer also weiß, wie das Auge Texte wahrnimmt, kann seine Texte entsprechend aufbauen. Das hilft dir nicht nur bei der Erstellung deines Fragebogens und dem Formulieren deiner Fragen, dem Einleitungstext und dem Anschreiben, sondern bei der Erstellung sämtlicher Texte.

1. Keine Wortmonster

Diese Buchstabenriesengebilde kann das Auge einfach nicht erfassen. Automatisch wird hier der Lesefluss richtig schön zum Stocken gebracht. Vermeide also Textbremsen wie:

Aus Mitarbeiterzufriedenheitsanalyse wird so Analyse der Mitarbeiter-Zufriedenheit. 

Schreibe doch lieber: Analyse der Mitarbeiter-Zufriedenheit.

2. Wort-Koppelungen

Sollten sich Wortgebilde nicht vermeiden lassen, sollten sie wenigstens so daherkommen, dass der Leser sofort sieht, was für ihn drinsteckt.

Aus Zufriedenheitsanalyse wird so Zufriedenheits-Analyse.

3. Fremdwörter

Unbekannte Wörter können nicht als Bild wahrgenommen werden, eben weil sie unbekannt sind. Also raus damit, sie sorgen nur für unnötige Rücksprünge.

4. Gib deinem Text eine Struktur

Ein Text, der nicht strukturiert geschrieben ist, wird auch nie eine strukturierte Optik bekommen. Schon allein der Anblick Ihres Textes sagt dann sehr schnell: Ich bin schwer zu lesen.

Sorge also für klare Absätze. Idealerweise haben diese auch noch Zwischen-Headlines, damit das Auge sich schön daran festhalten kann.

absaetze-struktur-text

5. Form und Inhalt

Der schönste Text wird nicht gelesen, wenn er schlecht aufbereitet ist.

Hier die wichtigsten Regeln:

VERMEIDE TEXTE IN VERSALIEN, DENN DIESE GEBEN DEN WÖRTERN KEINE ERKENNBARE FORM

Texte sollten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Textgröße und Zeilenabstand haben, damit das Auge immer die Grundlinie identifizieren kann.

Negative Schriften lassen sich immer schwerer lesen als positive.

Zu geringer Kontrast zum Umfeld. Auch wenn‘s schön aussieht, liest es niemand.

Achte darauf, dass einzelne Zeilen nicht zu lang werden. Denn dadurch wird es dem Leser extrem schwer gemacht, die neue Zeile wiederzufinden. So wie hier bei diesem Blindtext, der sich immer und so wie hier bei diesem Blindtext, der sich immer und immer wiederholt. Immer wiederholt. So wie hier bei diesem Blindtext, der sich immer und immer wiederholt.

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Grundlagen: Grammatik

Basis eines jeden Textes ist natürlich eine einigermaßen richtige Grammatik. Ich gehe mal davon aus, dass sie dir im Großen und Ganzen bekannt ist.

Ganz wollen wir das Thema aber nicht übergehen. Denn ein Teil der Grammatik ist die Zeichensetzung. Und diese wiederum spielt für den Texter eine große Rolle.

Denn der bewusste Umgang mit Satzzeichen verändert das Schreiben und das Lesen.

Hier eine kleine Zusammenfassung der für mich drei wichtigsten Satzzeichen: Der Punkt, das Fragezeichen, das Ausrufezeichen.

Grundlagen: Der Punkt

Das wichtigste Satzzeichen überhaupt. Es sagt: Stopp! Mach hier eine Pause. Gibt dem Leser Gelegenheit, kurz innezuhalten und über das Gelesene nachzudenken. Und gibt Ihnen beim Schreiben damit selbst Gelegenheit, kurz durchzuatmen.

Der Punkt gliedert den Textaufbau: Gedanke 1 – Punkt. Gedanke 2 – Punkt. Und so weiter.

Tipp: Ein Satz besteht idealerweise aus nicht mehr als zwanzig Wörtern.

Grundlagen: Das Fragezeichen

Genau wie beim Punkt trennt das Fragezeichen Sinneinheiten voneinander. Allerdings sagt das Fragezeichen: Hier ist noch etwas offen. Und das machen wir uns zunutze.

1. Ziehe den Leser mit direkten Fragen in den Text hinein

Das ist eine schöne Methode, damit der Leser den Gedankengang des Texters nachvollzieht. Aber Achtung: Lasse den Leser nicht von der Leine. Er erwartet in einem Werbetext Führung. Nutze diese Technik also nur, wenn du die Frage sofort beantworten kannst:

Wie ist es möglich, mit dieser Option bares Geld zu sparen?
Das geht ganz einfach: …

Direktmarketing-Texte sind vorausgedachte Verkaufsgespräche. Frage also nur, wenn du dir wirklich sicher bist, dass der Leser dadurch im Text bleibt oder du die Antwort sofort bieten kannst.

2. Involviere den Leser mit rhetorischen Fragen

Mit der rhetorischen Frage behältst du als Texter immer die Führung und beteiligst den Leser an deinen Gedanken. Denn hier ist die Antwort auf die Frage schon vorgegeben.

Bestimmt sparen Sie auch gern bei den Telefon-Kosten?

Das „Ja“ kommt automatisch. Aber Vorsicht! Rhetorische Fragen neigen dazu, banal zu wirken. Gehe also sparsam mit diesem Mittel um.

3. Ködere den Leser mit Fragen

Jetzt wird’s kniffelig. Eine Frage kann ein klasse Köder sein. Wenn sie stark genug ist, den Leser zu fesseln und ihn zu motivieren weiterzulesen, um die Antwort herauszufinden.

Welche Farbe hat ein Zebra?
Wo ist bei einem Regenwurm vorn und hinten?

Du siehst: spannend, aber gefährlich. Denn wie leicht verlieren wir hier den Leser, wenn er nicht sofort eine mögliche Lösung sieht. Oder ihn die Frage einfach nicht interessiert. Verwende diese Mechanik nur sehr sparsam und biete dem Leser gleich im Anschluss an die Frage eine Antwort an.

Grundlagen: Das Ausrufezeichen

Auch mit dem Ausrufezeichen werden in deinem Text Sinneinheiten gegliedert.

Allerdings mit einer heraushebenden Wirkung. Denn das Ausrufezeichen unterstreicht die Aussage. Es macht die Aussage emotionaler und zwingender.

Das sollten Sie sich ansehen.
Das sollten Sie sich ansehen!

Ein weiterer Vorteil des Ausrufezeichens ist: Es erhöht sogar kurze Aussagen zu vollwertigen Sätzen. Nur mit einem Ausrufezeichen machst du aus Neu! oder Hier zugreifen! vollständige Einheiten.

Achtung: Stakkatosätze! Zu viele Ausrufezeichen hintereinander machen einen Text atemlos. Schon der Anblick zeigt dem Leser eine gewisse Aggressivität. Überlege also gut, ob du dieses Tempo und diese Lautstärke wirklich willst.

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Der Start: Vor dem Schreiben das Ziel kennen

Der Start: Wo soll‘s eigentlich hingehen?

Wie man startet, so liegt man im Rennen! Wer auch immer diesen schlauen Satz gesagt hat, meinte damit ganz bestimmt Texter.

Denn egal ob ein kurzer Produkt-Text, eine Einladung zur Teilnahme an einer Umfrage oder auch ein umfangreicheres Werbemittel zu texten ist:

Am Anfang muss es richtig sein. Deshalb empfehle ich, vor dem Texten immer ein Text-Konzept zu erstellen.

Damit sich deine Gedanken frei bewegen können, sollte dieses Text-Konzept immer handschriftlich verfasst werden.

1. Ein kurzer Text

Ob Fragebogen, Brief, Beschreibung, Handy-Text oder oder. Auch hier empfiehlt es sich, kurz zu notieren, welche Argumente in welcher Reihenfolge gebracht werden müssen.

Das verschafft dir viele Vorteile:

  • Du schaffst eine didaktisch sinnvolle Reihenfolge der Argumente.
    Stellst du später die Reihenfolge um, kannst du meist den gesamten Text wegwerfen und neu anfangen.
  • Du prüfst vor dem Texten, ob du alle Aspekte berücksichtigt hast.
    Nichts ist schwieriger, als zusätzliche Aspekte in einen fertigen Text zu integrieren.
  • Du bekommst einen ersten Eindruck, wie lang der Text werden wird.
    Für 200 Anschläge ist Platz und du hast schon 400 auf dem Zettel. Da stimmt doch was nicht.
  • Du kannst diesen Entwurf ggf. schon diskutieren oder freigeben lassen.
    Auch in kleinen Texten stecken mitunter große Missverständnisse.

2. Ein umfangreicheres Werbemittel (Teil 1)

Erörtern wir das mal am Beispiel der Erstellung eines umfangreicheren Werbemittels. Es empfiehlt sich, auszuloten, was alles an Themen mit zu berücksichtigen ist.

Im Gegensatz zu einem kurzen Text musst du die Inhalte oftmals erst erarbeiten.

Um hier nicht den Überblick zu verlieren und ein strukturiertes Ergebnis zu bekommen, empfehle ich „Mindmaps“.

Tipp: Nimm ein großes Blatt (damit nicht das Format zur Grenze deiner Gedanken wird).
mindmap-textkonzept

Die wichtigsten Grundregeln für „Mindmaps“

  • Benutze unterschiedliche Farben zur Trennung der Äste.
  • Setze zu Beginn das Hauptthema in die Bildmitte.
  • Zeichne die Kapitel als Kästen, um eine klare optische Trennung zu den Unterpunkten zu schaffen.
  • Aus den Kapitel-Kästen entwickelst du weitere Verzweigungen.
  • Beschrifte alles nur mit Schlagwörtern und nicht mit ganzen Sätzen.
  • Jede Linie und jede Position bekommen nur ein Schlagwort.

3. Ein umfangreicheres Werbemittel (Teil 2)

Nachdem du mit Hilfe der Mindmap alle Kapitel, Oberpunkte und Handlungsstränge festgelegt hast, geht es jetzt ans konkrete Werbemittel.

Auch hier empfiehlt es sich, die erarbeiteten Themen kurz in einer Skizze zusammenzutragen. So wirst du schnell feststellen:

  • Reicht der Platz?
  • Ist es zu viel oder zu wenig Inhalt?
  • Reicht die Seiten-Anzahl?
  • Wo müssen Bilder hin?
  • Stimmt die Gewichtung?
mailing-formulieren
Anmerkung: Bei Skizzen geht es nicht um einen Zeichenwettbewerb. Also her mit den Dingern, auch wenn sie aussehen wie mit dem linken Fuß gemalt.

Der Weg, der hier dargestellt ist, funktioniert natürlich auch für die Erstellung deines Fragebogens: Auch hier musst du dir über den Inhalt deiner Umfrage bewusst sein, du musst die Fragen kennen und kannst erst dann über eine Einleitung oder ein Anschreiben nachdenken. 

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Der Schreibstil: Mit der richtigen Formulierung Aufmerksamkeit erlangen

Der Stil: Texte, die begeistern

Toll, jetzt ist der Text fertig. Die Reihenfolge stimmt und alle Aspekte sind berücksichtigt.

Aber der Text muss noch griffiger werden! Das Ganze braucht einfach mehr Kraft! Das liest sich alles noch so langweilig! Da muss noch Gefühl mit rein! Das macht mich nicht an!

Der Text-CD sagt an diesem Punkt immer zu seinem Junior:

Information informiert! Emotion verkauft! Also hau noch mal rein!

Auf geht’s, um mit 6 Tricks deinen Text zu emotionalisieren:

1. Sprich den Leser direkt an

So einfach bekommt ein nüchterner Text oder auch eine Fragestellung in einer Umfrage gleich eine ganz persönliche Note. Zudem wird der Leser die Argumente viel schneller auf sich beziehen.

Aus dem Vorteil wird so mal eben Ihr Vorteil.

2. Sage dem Leser nicht, was er bekommt, sondern was er davon hat.

Oder, wie wir Werber sagen: Verkaufe das Loch und nicht den Bohrer.

Aus dem Satz: LTE-Technologie bringt Mobil-TV direkt aufs Handy, wird folgender: Mit Mobil-TV machen Sie aus einer langweiligen Bahnfahrt einen gemütlichen Fernseh-Nachmittag.

3. Nutze emotionale Einschübe

Das ist ein Trick aus der gesprochenen Sprache. Mit zwei Gedankenstrichen trennst du – ganz nebenbei gesagt – einfach Emotion und Information. Und – Hand aufs Herz – wer wünscht sich bei trockenen Umfragen nicht hier und da einen kleinen Trick, um normale Fragestellungen mit Emotionen aufzuladen?

4. Positive Füllwörter

Mit diesen Wörtern gibst du jedem Text ganz subtil eine emotionale Note.

Ja, gern, selbstverständlich, einfach, natürlich …

So wird aus dem Satz: Das K880i bietet eine Megapixel-Kamera, folgender: Das K880i bietet selbstverständlich eine Megapixel-Kamera.

5. Mit Synonymen bringst du Farbe ins Spiel

Synonyme sind sinnverwandte Begriffe. Diese sind unentbehrlich für eine treffende und lebendige Sprache. Nutze diese, um allgemeine Begriffe durch bildhafte und damit emotionalisierende zu ersetzen. 

Allein das Wort gehen kann heißen: schlendern, spazieren, stolzieren, laufen, hüpfen, …

Tipp: All diese Wörter hat natürlich kein Mensch im Kopf. Lege dir deshalb auf jeden Fall ein Synonym-Wörterbuch z. B. von Duden zu.

Mit diesen aktiven, emotionalen Formulierungen schaffst du es auch bei längeren Fragebögen, Spannung in die Fragestellungen oder die Erklärungstexte zu bringen.

6. Verwende „Selbst-fühl-Wörter“

Das Handy liegt gut in der Hand. Aber wäre es nicht viel schöner, wenn sich das Design in die Hand schmiegt?

Um Vorteile zu emotionalisieren, brauchst du Begriffe, die uns fühlen lassen.

Ob ein Material wohlig, seidenweich, eiskalt, anschmiegsam oder kratzig ist.

All diese Wörter lösen etwas aus, und wir fühlen es auf der eigenen Haut.

Der Stil: Das kommt richtig gut an

Nur weil wir etwas schreiben, muss es noch lange nicht so wahrgenommen werden, wie es da steht. Denke also während der nächsten Punkte auf keinen Fall an Pamela Anderson.

Siehste – schon erwischt!

Und genauso verhält es sich auch mit deinen Texten. Sorge also immer dafür, dass das richtige Bild im Kopf entsteht.

Hier einige Beispiele als Orientierung:

1. Keine negativen Assoziationen

Schreiben wir doch als Headline zu den neuen Klingeltönen:

Hier gibt’s was auf die Ohren!

Das fand leider nur der Texter lustig. Denn was auf die Ohren zu bekommen, will kein Mensch, und weiterlesen sowieso nicht. Hätten wir doch bloß geschrieben:

Hier können Ihre Ohren was erleben.

2. Keine negativen Formulierungen

Die neuen Tarife beinhalten keine Kostenfalle!

Was hier hängenbleibt, ist sicherlich die Kostenfalle. Schreiben wir es doch gleich positiv:

Die neuen Tarife sind einfach und übersichtlich!

3. Positive Wörter

Hier kommt mal wieder das Synonym-Wörterbuch ins Spiel. Denn viele Wörter haben einen negativen Beigeschmack. Ersetze diese durch positive. Hier einige Beispiele:

  • Aus Fremdenzimmer wird Gästezimmer.
  • Aus Antrag wird Auftrag.
  • Aus sofort anrufen wird einfach anrufen.
  • Aus Vorsicht wird bitte beachten.
  • Usw.

Der Stil: Superlative und Steigerungen

Willkommen im Land der Mega-Riesenwaschkraft.

Trotz juristischer Einschränkungen für das Beste, Größte etc. werden in der Werbung gern Superlative verwendet. Logisch! Denn wir wollen mit Bestleistungen überzeugen.

Aber Vorsicht: Falsch eingesetzt, kann das schnell unglaubwürdig werden.

Was du über Superlative und Steigerungen wissen solltest und welche Möglichkeiten es gibt, Aussagen zu verstärken, schauen wir uns jetzt mal an.

1. Der beweisbare Superlativ

Hier kommt der Testsieger

Bingo! Wenn du dem Leser einen Beweis bieten kannst, ist diese Form immer willkommen.

Aber vergiss dabei nicht, den Beweis schnell sichtbar zu machen, indem du beispielsweise das Stiftung Warentest-Label gleich dazusetzt oder zumindest sofort nennst.

2. Der subjektive Superlativ

Du kannst den Superlativ nicht beweisen, willst ihn aber unbedingt in deinem Text.

Dann gibt es zwei Möglichkeiten:

a) Der persönliche Standpunkt:

So wird aus: Das neue Dolby-Surround-System hat einen klasse Klang! nun: Für unseren Tester Herrn Mesecke hat das neue Dolby-Surround-System den besten Klang aller Zeiten!

b) Der einschränkende Superlativ

Aus: Das neue Dolby-Surround-System hat einen klasse Klang! wird: Das neue Dolby-Surround-System hat vielleicht den besten Klang aller Zeiten!

Dass diese Superlative nur sehr sparsam eingesetzt werden sollten, versteht sich von selbst.

3. Das superlativische Vorsatz-Wort

Das ist der Klassiker. Einfach ein „Steigerungswort“ davorsetzen, und schon wird die Aussage verstärkt. Aber auch hier heißt es Vorsicht, denn das Ganze wirkt schnell unglaubwürdig und abgedroschen. Hier ein paar Klassiker:

Top-Handy

Spitzen-Service

Best-Leistung

Vorsicht auch bei trendigen Steigerungswörtern. Nutze diese nur, wenn das Werbemittel an die entsprechende Zielgruppe geht und das Wort wirklich noch angesagt ist.

Mein Tipp: Lasse Steigerungen wie megakrasses Angebot, hypersensibles Softpad und obergeiles Design gleich weg.

So! Und jetzt schauen wir uns mal an, wie es richtig geht.

4. Die Wortwiederholung

Das ist einer meiner Lieblingstricks, um Aussagen mehr Nachdruck zu verleihen und so für ein textliches Kraftpaket zu sorgen.

Nimm dein vorhin gekauftes Synonym-Lexikon zur Hand und packe vor dein Angebot zwei sinnverwandte Wörter. Zum Beispiel:

Das kräftige, robuste Gehäuse …
Die überraschenden, begeisternden Klingeltöne …

5. Die bildhafte Steigerung

Mehr Kraft erhalten deine Aussagen auch durch mehr bildhafte Formulierungen.

Aus sehr leicht wird federleicht.

Solche Wortverbindungen zu starken Bildern gehen natürlich auch mit Hauptwörtern und machen aus einem Texter plötzlich einen Star-Texter. 

6. Das treffende Wort

Und schon wieder kommt das Synonym-Wörterbuch ins Spiel. Denn so wird aus einer starken Wärmeentwicklung schnell eine viel treffendere Hitze!

Ohne langes Herumreden bringst du so große Bilder ins Spiel und sparst dir den Aufbau über kleine Superlative.

Der Stil: Anglizismen

Gib mehr Impact in deinen Approach. Denn so bekommt dein Top-Seller den besonderen dream to touch, schafft easy mehr Awareness und die Convinience-Idea wird von der Target-Group top gevotet. Hä?

Der Einsatz von Anglizismen führt Kommunikation fast immer ad absurdum. Denn meist versteht die Zielgruppe die Botschaft falsch – oder überhaupt nicht.

Ganz vermeiden lassen sich Anglizismen allerdings nicht. Hier drei Faustregeln:

1. Nur einsetzen, wenn es keinen passenden Ersatz gibt

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe an Begriffen, für die schlichtweg kein passendes deutsches Wort existiert. Diese können selbstverständlich besten Gewissens verwendet werden. Oder was würdest du anstatt Snowboard, Internet oder DVD-Player schreiben?

2. Nur einsetzen, wenn es gelernte Wörter sind

Selbstverständlich verwenden wir die bereits allgemein bekannten englischen Wörter und versuchen nicht, sie „einzudeutschen“. Wer würde heute schon noch anstatt fair anständig schreiben? Was ist eigentlich die Übersetzung von fit, Recycling, Blackout oder E-Mail?

3. Produkt-Namen werden nicht verändert

Ein iPhone heißt nun mal so und wird nicht verändert.

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Die Praxis: Hilfreiche Tipps um loszulegen

Die Praxis: Jetzt wird noch ein wenig gezaubert

Was wir bisher angeschaut haben, sind die Spielregeln. Jetzt kommen wir zu den kleinen, aber feinen Tricks aus der Praxis, die aus einem guten Text einen noch besseren machen.

1. Schreibe so, wie du redest

Jeder Text ist, bei allen Regeln, ein persönliches Produkt. Versuche also nicht, dich zu verstellen. Du wirst nur verkrampfen. Auf die Frage meiner Junior-Texter, wie sie schreiben sollen, sage ich immer:

Stell dir vor, du sitzt am Tresen und triffst einen Freund und genau ihm erzählst du jetzt die Geschichte. Setz dich an die Tastatur und schreib’s erst mal genauso runter.

Du wirst sehen, der erste Textentwurf wird sich schon mal flüssig lesen.

2. Versuche niemals, sofort druckreif zu schreiben

Ein guter Text entsteht nie beim ersten Wurf. Ganz im Gegenteil. Texten ist ein Prozess.

Wenn du versuchst, sofort perfekt zu schreiben, wirst du dich nur selbst blockieren, weil du zu lange an Formulierungen, Satzstellungen etc. hängenbleibst.

Der erste Text sollte „nur“ vollständig sein und alles beinhalten, was du sagen möchtest.

Danach wird gekürzt. Stelle dir dazu die Fragen:

– Kann ich etwas kürzer formulieren?
– Gibt es attraktivere Wörter? (Ah, da ist wieder das Synonym-Wörterbuch)
– Wo sind Doppelungen?
– Kann ich es einfacher sagen?
– Etc.

3. Markiere zu lange Sätze

Nachdem der Rohtext vorliegt, kontrolliere die Satzlängen. Nimm einen Stift und markieren alle Sätze, die mehr als 20 Wörter beinhalten. Überlege anschließend, wie du zumindest einen Großteil dieser Sätze in mehrere aufteilen kannst.

4. Kennzeichne alle Kommas

Das ist ein einfacher Trick, um herauszufinden, ob in deinem Text zu viele Schachtelsätze stecken. Versuche unnötig eingeschobene Nebensätze zu eigenen Sätzen zu machen.

5. Kreuze alle Wortmonster an

Im Eifer des Gefechts sind unsere beliebten Textbremsen wie Mitarbeiterzufriedenheitsanalyse schnell mal geschrieben. Also Text durchsehen und konsequent umformulieren.

6. Schreibe deinen Text neu

Der verbesserte Text wird noch schneller besser, wenn du ihn mitsamt deiner Korrekturen neu schreibst. Vermeide, im bestehenden Textdokument „herumzuverbessern“.

Und jetzt?

Viel Erfolg beim Texten!

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